Yeah - was für ein Finish! Der Ironman 70.3 Zell am See ist Geschichte. Durch meine Knie-Verletzung vom 12h Benefizlauf am 15.7. musste ich 4 Wochen komplett aufs Laufen verzichten, auch ein Radtraining war für 2 Wochen tabu. Bangen, zittern und hoffen ob ich überhaupt in Zell am See starten kann. Dank MSM (Schwefel) konnte ich nach diesen 4 Wochen wieder ins Training einsteigen und mir dann auch noch die gefürchtete Radstrecke in Zell am See über den Filzmoossattel (15% Steigung die letzten 2 km!!) anschauen. Auch zwei Vorbereitungsbewerbe (Jedermanntriathlon in Hartkirchen & Kärnten läuft Viertelmarathon) waren in der kurzen Zeit noch möglich. Dabei konnte ich in beiden Bewerben meine Form wieder erfolgreich abrufen. Entspannt von ein paar Tagen Urlaub in Kärnten ging´s dann ein paar Tage vor dem IM 70.3 schon nach Zell am See. Freitag Startnummernabholung & Pasta-Party, Samstag Wettkampfbesprechung & Rad einchecken, immer was los! Sehr gut organisiert das ganze - aber dafür zahlt man ja schlussendlich auch genug. Am Sonntag dann noch der letzte Check in der Wechselzone - Verpflegung, Luft einpumpen, Schuhe aufs Rad, Laufschuhe ins rote Sackerl, Check von Helm u. Startnummernband im blauen Sackerl, merken wo alles steht und hängt,... - puh, ganz schön verwirrend das ganze. Aber bei 2500 Startern ist die Wechselzone ja riesengroß. Um 11.00 Uhr starteten die Pro Männer, kurz danach die Pro Damen. Um 11:10 Uhr ging´s dann los für uns Age Grouper los: Mit einem sogenannten "Rolling Start" wurden jede Sekunde 2 Athleten gereiht nach geschätzter Schwimmzeit ins Wasser geschickt. Ich befand mich im Block 35-40 Minuten, da mich mein liebster Trainer Andi auf 37 Minuten schätze. Mein Start war dementsprechend erst um 11:26 Uhr. Das Schwimmen (1,9 km) war eigentlich ganz lustig, nicht so hektisch wie sonst und ich konnte schnell ein gutes Tempo finden. Schlussendlich stieg ich bereits nach 33:54 Min. aus dem Wasser. Die vielen Schwimmeinheiten in der Verletzungspause haben mir wohl doch etwas Tempo verliehen. Ca. 3 Minuten verbrachte ich in der Wechselzone: Zum blauen Sackerl laufen, mit diesem ins Umziehzelt, Neo aus, Helm u. Startnummernband an, Schwimmzeug ins Sackerl verstauen, Sack in den Container und ab zum Rad und raus damit - was sich aufgrund des engen Kanals und den langsam mit den Radschuhen laufenden Athleten als garnicht so einfach darstellte. Naja - ab die Post. Von Beginn an merkte ich, dass ich gute Beine hatte - große Freude. Wichtig nur: essen, trinken, essen, trinken,... Das Abstandhalten von 12m zum Vordermann war äußerst schwierig, da einfach soooo viele auf der Strecke waren. Trotzdem hielt ich mich so gut´s ging an die Regeln (ansonsten 5 Minuten Zeitstrafe!), ließ genug Abstand und bremste wenn mich einer überholte. Dennoch zogen ständig irgendwelche Gruppen von teilweise 30-40 Fahren an mir vorbei, die KEINE Zeitstafe trotz des daneben herfahrenden Kontrollmotorades bekamen. Was soll´s, hat mir sicher ein paar Sekündchen gekostet. Der bei ca. KM 20 beginnende Berg über Dienten/Hochkönig und dem Filzmoossattel "taugte" mir richtig und ich konnte viele überholen (die natürlich bergab dann in der Gruppe wieder nachkamen, grrrr). Danach ging´s zuerst steil, dann leicht bergab in das wunderschöne Tal Richtung Saalfelden und anschließen wieder Richtung Zell am See, wo wir wie an so vielen anderen Stellen wieder kräftig angefeuert wurden. Eine letzte Schleife war dann noch Richtung Kaprun zu fahren bevor´s auf die Laufstrecke ging. Auf diesem letzten Teil schaltete ich mit dem Tempo schon ziemlich runter, da ich mich doch aufgrund der fehlenden Lauf-KM im Training sehr vorm bevorstehenden Halbmarathon fürchtete. Nach 90 km waren wir dann bei der Wechselzone angelangt - wieder ca. in 3 Minuten: Rad am zugewiesenen Platz hängen, rotes Sackerl holen, im Wechselzelt Laufschuhe an und Sonnenbrille & Kapperl auf, Helm ins Sackerl, Sackerl in die Box und looooos geht´s. Geplant war eigentlich 4:45'/km loszulaufen, ich galoppierte aber einen 4:30er-Schnitt los, da sich alles andere einfach soooo langsam anfühlte. Da mein Respekt vorm "Eingehen" oder "Krampfln" trotz noch halbwegs guter Beine sehr groß war, wurde ich dann trotzdem ein bisschen langsamer und nach immer wieder kurzen Gehpausen an der Labe (das war mir seeehr wichtig um genug zu trinken) pendelte sich der KM-Schnitt auf ca. 4:40' ein. Auf der Strecke wurde ich immer wieder von Eltern, Freunden & Bekannten angefeuert und motiviert - DANKE dafür, ihr wart echt spitze! Besonders großer Dank gilt Andi, der wie wild herumsauste, mich an jeder nur möglichen Stelle abpasste und mich anfeuerte <3. Bei fast jeder Labe holte ich mir Wasser und/oder Cola und die KM vergingen wie im Flug. Das Tempo konnte ich wider Erwarten gut halten und am Schluss sogar noch etwas schneller werden. Nur die leichten Anstiege im Ort und in Thumersbach waren schon etwas schmerzhaft. Den letzten KM konnte ich richtig genießen - ab da wusste ich: Das Ziel gehört mir! Überglücklich konnte ich nach einer HM-Zeit von 1:38:18 min das Ziel in einer Gesamtzeit von 5:10:09 min (vieeel schneller als erwartet) erreichen. Dort wartete auch schon meine RC-Kollegin Karin auf mich, die mir gleich um den Hals fiel - Wahnsinns Emotionen und Glücksgefühle! Nach so langer Ungewissheit überhaupt starten zu können, freute ich mich umso mehr. Auch wenn mir die kurzen Distanzen mehr "taugen", werde ich sicher noch bei der einen oder anderen Mitteldistanz am Start stehen!